Mittwoch, 14. April 2010

Uyuni, Bolivien

Unser erster Gedanke gilt heute dem Uwe - herzlichen Glückwunsch! Und morgens um 6.00 Uhr geht unser Bus von Calama nach Uyuni. Den Luxus, den wir von den letzten Monaten gewohnt sind, gibt es wohl jetzt nicht mehr: Ein sehr normaler Bus fährt diese Strecke. Oben auf dem Pass in Ollagüe befindet sich die Grenze und dort werden wir erstmal über ein staubiges Feld in eine kleine Baracke zur Passkontrolle geschickt.

Ein alter Herr wird gleich mal ausgesetzt, da er nicht alle Papiere hat... Wir müssen dann erstmal den Bus mit denen tauschen, die von Bolivien nach Chile reisen, also von der anderen Seite auf den Pass hochgefahren kamen. Und die waren schon vor uns da und so sitzen bei unserer Ankunft total skuril ein knallbunter Haufen von Bolivianern mit ihren Kindern und massig Gepäck mitten in der Einöde!

Der zweite Bus ist noch schrottiger als der erste, aber wir haben gute Laune und die Landschaft ist wieder suuuperschön!!! Außerdem reisen außer uns noch zwei aus Japan mit, die uns schwer an das Paar aus dem Film "Mystery Train" erinnern und auch darüber freuen wir uns :) Um 14.30 Uhr kommen wir dann in Uyuni an und bemerken erstmal die rundlichen Frauen mit ihren vielen Röcken übereinander und den dicken, schwarzen Zöpfen, die sie unten mit bunten Bändeln zusammenknüpfen. Dazu haben sie noch gemusterte Strumpfhosen und dicke Socken an. Insgesamt mögen sie offensichtlich auch gerne Neonfarben! ;).


Bei dem Versuch einen Kaffee zu trinken, lernen wir auch gleich die bolivianische Langsamkeit kennen: Nach etwa einer Stunde kam der ersehnte Milchkaffee mit der Entschuldigung, dass die Milch noch gefroren war....;) Wir waren bis dahin aber auch schon leicht erfroren, weil hier in der Höhe wird es ohne Sonne echt mal ganz schön kalt! Nach einer Nacht mit 6 schweren Wolldecken über uns gehts dann erstmal über den Markt, wo wir auch gleich neue Früchte entdecken: Pacay.


Danach fahren wir mit fünf anderen in einem Jeep los. Zuerst halten wir an einer Stelle an, an der mitten in der Wüste alte Dampflocks und die Waggons abgestellt wurden und seit über 40 Jahren vor sich hin rosten.

Panorama anklicken! (wir haben eine kleine Gwenny versteckt....)

Danach fahren wir in ein kleines Dorf am Rande des weltgrößten Salars, wo wir schon ein paar Arbeiter beobachten können, wie sie ihr Salz im Hinterhof verarbeiten.

Zwei absolut eigenartige Museen gibts da auch: Von ausgestopften Gürteltieren und einem Mininandu, über lieblos hingestellte Keramiken der Ureinwohner und Zeug von den Spaniern (also alle Art von Fundstücken aus dem Salar) und hinzu kommen noch liebliche Figuren aus Salzblöcken. Echt komisch!


Und dann fahren wir in den Salar hinein. Trotz der starken Touristendichte (und heute ist nur ca ein Achtel von den Jeeps unterwegs wie in der Hauptsaison! Da sind es nämlich ca 80!!) ist es einfach ein Knaller!

Der Salzgrund (zwischen 6 und 10 m dick) sieht aus wie Schnee oder Eis und wird durch die Sonne absolut grell. Je weiter wir hineinfahren, umso mehr kommt man sich vor wie im absoluten Nichts!

Nur die Schatten geben den Menschen noch etwas Bodenhaftung! Und dazu strahlt der Himmel im wunderbaren Blau. Total schön!

In dieser Umgebung liegt ein Hotel, gebaut aus Salz, wo alle Touren stoppen, um zu picknicken - die drei-Tages-Touren übernachten dort.

Mitten in der Salzwüste - sie ist insgesamt 135 km mal 160 km groß! - liegt die Isla Incahuasi: Ein Stück Land in diesem Salzmeer, auf dem die Felsen korallenartig aussehen und zahlreiche Kakteen wachsen. Ein Nandu läuft vor der Insel und zwischen den Jeeps auf und ab - was macht der hier?

Panorama anklicken!


Auf dem Weg zurück halten wir noch an einer Stelle, wo aus der Salzschicht Wasser bzw eher die Luft nach oben blubbert (ojos del salar).

In der Regenzeit kann man diesen Ausflug so gar nicht machen, da die Jeeps im Salz versinken würden! Eine sehr neues, total beeindruckendes Landschaftserlebnis!

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