Dienstag, 12. Januar 2010

El Valle

(In den stürmischen Bergen)

Nachdem wir auf der Insel unsere weitere (gemeinsame) Route geplant hatten, stand nach dem kurzen Stop Over in PC die Reise in die Berge an. Etwa 2h Fahrt mit dem Bus von PC aus. Es ist traumhaft hier! Alles grün, überall Hibiscus und andere tolle Blüten. Und nicht mehr so heiß wie in PC. Sitze im Garten vom Hotel, Blick auf die Spitzen und bewaldeten Berge rundrum und schreibe am Text. Auch wenn wir eben ein bisschen wegen der Unterkunft rumgezackert haben ist das Reisen mit den beiden echt easy. Wir haben einen gemeinsamen Rythmus, interssieren uns für die gleichen Dingen und verstehen uns gut. Noch... ;o)

Babs, Gwenny und Torsten haben bei ihrem ersten Rundgang einen Orchideenzüchter entdeckt, der Ihnen alles vorgeführt hat. Und da wuchsen sogar Riesenkürbisse auf den Bäumen.


Am nächsten Tag sind wir zur "Liegenden Indianerin" gewandert. Das ist ein Bergrücken, in dem man - mit viel Phantasie - eine liegende Indianerin erkennen kann. Es könnte aber auch ein zusammengeklappter Wäscheständer sein, der einen Hund begraben hat. Oder eine grüne, liegende Kuh mit Pulswärmern. Oder eine leicht angeschimmelte Quarkspeise auf Wassermelone... Die Wanderung startete direkt im Dörfchen, welches keinen wirklichen Ortskern hat, sondern die Häuser sind weit verstreut, vorbei an vielen kleinen Läden, Gärten mit Bananenpalmen und riesigen Bougainvillea- und Hibiscushecken.

Danach eine Stunde durch den Nebelwald bergauf, vorbei an urzeitlichen Felszeichnungen,


großen blauen Schmettelingen, einem Wasserfall, flüchtenden Geiern.

Ganz kurios waren die Geräusche, die wir beim Wandern gehört haben: Zuerst dachten wir, die Panamesen sind aber fleißig. Überall wird geflext, elektrogehobelt, geschliffen. Aber recht und links im Wald? Komisch! Die Geräusche kamen und gingen und wir haben keine Menschenseele gesehen. Sitzen da Panamesen mit Dremel im Wald und fräsen kleine Holzfigürchen? Warum hören die auf, wenn wir in die Nähe kommen? Es kann sich nur um etwas wie Grillen oder Zikaden handeln, die derartige Geräusche machen. Sind mehrmals stehen geblieben und haben angestrengt in die Bäume geglotzt aber nix gesehen.

Am Hals der "Indianerin" angekommen hatten wir eine tollen Blick auf die Landschaft. El Valle liegt in der Caldera eines erloschenen Vulkans.

Tierisch gewindet hat es oben. Uns sind fast die Perücken vom Kopf geflogen.

Nach der Wanderung noch einen Ausflug mit dem Taxi zu einem Wasserfall mit Naturpool. Verschwitzt von der Wanderung haben wir uns im kühlen Wasser erfrischt. Im Reiseführer stand, dass es in den Wäldern um El Valle u.a. Faultiere zu beobachten gibt. Auf der Wanderung haben wir keine gesehen. Aber beim Baden! Waren gerade wieder am lästern, dass die Ranger die Faultiere wegen Feierabend wieder abgehängt hätten, als Babs schrie "da ist eins!!" Und so haben wir dann doch noch ein echtes Faultier gesehen. Die bewegen sich wirklich im Zeitlupentempo!




Wieder im Dorf hat Gwenny endlich in der Bibliothek eine Möglichkeit gefunden zu Skypen. Gwenny hat mehrere Rüffel bekommen, weil sie so laut rumpaliert hat ;o) Und wir haben in der Zeit lecker italienisch/panamesisch mit Shrimps, Octopus & Co. gegessen (die Pasta war "al Dente"!).
Unser Hotel hatte einen netten kleinen Balkon zur Straße, auf dem ich morgens gerne gehockt bin und den ganzen Radlern zugeschaut habe, die vorbeigekommen sind. Hier fährt echt jeder Rad!


Nachts hat es dann wahnsinnig gestürmt. Überhaupt windet/stürmt es dauernd hier in Panama. Es scheint der Nordostpassat zu sein, der beständig und mit heftigen Böen bläst, er drückt die feucht/warme Luft aus der Karibik an die zentralen Kordillieren, wo Wolken entstehen und es häufiger regnet (Nebel-/Regenwald). Südlich der Gebirgskette gibt es seltener Wolken, die "schwappen" aber doch über die Berge rüber und halten die Südhänge auch feucht, weshalb es dort auch Dschungel hat. Trotz fester Behausung ist so ein nächtlicher Sturm irgendwie unheimlich.

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