Donnerstag, 18. März 2010

Mendoza, Argentinien

Nachdem die Erde in Chile immernoch nachbebt und die Zustände dort auch noch recht undurchsichtig sind, streichen wir unser nächstes Ziel Chiloé und nehmen den Bus nach Mendoza. Diesmal sind es nur 19 Stunden Bus :)


In der Stadt stehen so wunderbar alte Autos rum, wir werden sogleich mal eine kleine Umschau einschieben:
































Nachdem hier gerade das große Weinfest ist und die empfohlenen Unterkünfte alle belegt sind, landen wir in einem Hostel mit tollem Pakettboden, hohen Wänden, großer Küche und Dachterasse. Auch die Leute sind witzig und die meisten wohnen da auch irgendwie - zumindest für ein paar Monate - aber (!): No esta limpio!!! Esta bastante sucio!!!
Wir sehen über die klebrigen Stellen hinweg und geniessen das Gute! Zum Beispiel den Grill, auf dem wir leckeres argentinisches Rindfleisch grillen...


Gleich am nächsten Tag unternehmen wir eine spaßige Tour: Wine and Bike!
Wir bekommen beim Fahrradverleih eine Karte in die Hand gedrückt, auf der alle möglichen Adressen eingezeichnet sind, die man im Rahmen dieser Tour besuchen kann und dann gehts los. Zuerst sind wir etwas erstaunt über die unromantische, staubige und wildbefahrene Straße, auf der wir hauptsächlich entlangfahren müssen, um die Winzer zu erreichen. Da gibt das Remstal landschaftlich doch einiges mehr her!!!

Wir fahren von einem Weingut zum nächsten, probieren leckeren Malbec und Torontés, sitzen in den schönen Gärten, picknicken unterwegs oder sitzen auf Designerterassen. Den besten Wein gab es bei Tempus Alba, einen Cuveé aus Malbec + Cabernet Sauvignon (Pleno) - den gibts es leider nicht in Deutschland zu kaufen, wohl aber in Österreich zu bestellen ;)

Am Ende hat Torsten dann einen Platten und wir kämpfen uns trotzdem noch bis zum Likör- und Schokofabrikanten und beenden unsere Tour mit Schoko-Minz-Likör :). Wir hatten Glück - einer Amerikanerin ist die Kette gerissen, sie ist hingefallen und hat zwei ihrer drei Pleno Weine zerschlagen - obs Ersatz gab? Wahrscheinlich nicht... obwohl für hiesige Verhältnisse ganz schön viel Geld kaputt war!

Der nächste Tag ist zwar echt angstrengend und schon fast eine Kaffeefahrt (Busfahren, am Aussichtspunkt aussteigen und Fotos machen, einsteigen, weiterfahren,...) aber die Landschaft ist etwas ganz Neues für uns: Wir fahren in die hohen Anden an die Grenze zu Chile, sehen unterwegs die beeindruckenden Formationen der Anden und im Hintergrund liegt der 6962 m hohe Aconcagua mit Schneehaube. Toll!!!

Außerdem sehen wir die in Gelb-Goldtönen leuchtende Naturbrücke Puente del Inca (bis hier runter sind die Inkas gekommen) - darunter ein ehemaliges Thermalbad, was zusammen mit dem Hotel nebenan von einer Lawine zerstört wurde.

Bis zum letzten Halt rackert sich dann der Bus krasse Serpentinen hinauf und der Blick nach unten wird mehr und mehr zu einer Modelleisenbahnlandschaft! Die Trucks, von denen hier täglich 800 von Chile nach Argentinien oder umgekehrt fahren, sehen wirklich winzig aus!! Oben steht eine Christusfigur als Mahnmal für die Streitigkeiten zwischen den beiden Ländern und es weht sowohl eine argentinische als auch eine chilenische Flagge. Und wir können ganz schön spüren, dass wir hier auf fast 4000 m Höhe sind - Schwindel bei den ersten Schritten, dann geht es so langsam wieder.

Unten im Tal machen wir Rast an einem ehemaligen Bahnhof. Die Bahn fährt seit längerem schon nicht mehr, dafür bietet sich uns eine tolle Kulisse.

Zurück in Mendoza gehts wieder vorbei an der zweiten wichtigen Einnahmequelle neben dem Weinanbau: Öl + Gas.


Völlig platt vom langen Hocken freuen wir uns auf morgen, wo wir wieder mit dem Bus fahren dürfen... ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen