Montag, 8. Februar 2010

Liberia / Rincón de la Vieja

So langsam kommen wir zu alten Gewohnheiten zurück - aber hier fällt das frühe Aufstehen weitaus leichter - warum bloß? Also kurz vor 5 raus und mit dem Bus zur Panamericana und dort den Bus von San José nach Liberia erwischen. Klappt alles problemlos und der öffentliche Bus kostet nur ca. 6,- $ für jeden, die "organisierte" Fahr mit Pick-up vom Hotel 39,- (p.P.), nur damit ihr euch die Ausmaße des Turismus in Costa Rica vorstellen könnt. In Liberia finden wir wieder ein nettes Hostel mit Küche und organisieren den Trip zum Vulkan am nächsten Tag. Laut dem Roughguide ist Liberia die lohnenswerteste Stadt in Costa Rica mit dem meisten Charme - naja, ganz nett, etwas belebter und nicht nur auf den Turismus ausgelegt, aber wirklich schön ist es hier auch nicht. Was uns sehr positiv auffällt ist, dass alle hier am Park zusammenkommen. Da fahren abends die Skater rum, die Leute sitzen daneben, die Kinder spielen irgendwo.


Wieder früh aufstehen, um 7.00 Uhr werden wir abgeholt. Dort angekommen heißt es, der Gipfel ist im Nebel, wird wahrscheinlich auch nicht aufreißen. Egal, wir wollen trotzdem rauf und bisher hatten wir bei solchen Aktionen auch immer ein bisschen Glück. Wir haben Zeit bis 16.00 Uhr, also legen wir ein ziemliches Tempo vor, damit wir im Anschluss nach der Gipfeltour noch andere Teile des Parks anschauen können. Wir schaffen den Aufstieg (ca. 8km, 1200 Höhenmeter) in etwa 3 Std. Untwerwegs treffen wir Raúl, einen Mathelehrer aus San José, der den Aufstieg das 15.Mal gemacht hat, um für eine größere Bergtour zu trainieren. Er kennt den Weg. Das ist sehr gut, denn die Beschilderung ist äußerst dürftig und der Weg nicht so eindeutig, um nicht zu sagen: absolut nebulös!!! Wir haben uns krabbelnd dem Krater des Rincón genähert und im Liegen mal versucht hineinzuspähen. Konnten ihn aufgrund der dichten und auch kalten Wolken aber nur riechen (Schwefelgerüche wie im Leuzebad!). Raúl illustriert uns die Tiefe des Kraters indem er ein paar Steinbrocken runterwirft und die brauchen eine ganze Weile. Danach steigen wir noch zum Monte von Seebach (span. "Seebatsch"), ein Stück höher zum zweiten Vulkan, der aber inaktiv ist. Dort oben reißt es dann tatsächlich für einige Momente auf und wir können etwas von dem tollen Blick erahnen. Raúl meinte, dass er von den 15 Mal nur 2 Mal schöne Sicht gehabt hätte. Also doch wieder Glück!?

Wir machen uns an den Abstieg, der mit dem ganzen Geröll fast schwieriger ist, treffen unterwegs (mal wieder) Schweizer und schaffen es so rechtzeitig, dass wir uns unten auch noch die Fumarolen und heißen Schlammpfützen anschauen können. Diese letzten drei Kilometer waren aber dann echt anstrengend. Die Beine wollten sich gar nicht mehr heben lassen... und als wir uns dann endlich (!) zu unserem Mittagessen um halb vier gemütlich niederlassen wollen, vermasseln uns beißwütige Blackflies das Picknick und es fällt ein wenig schneller aus als geplant, aber egal. Eine traumhafte Wanderung und auch die Wolken dort oben haben für eine einzigartige Atmosphäre gesorgt!

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