Montag, 8. Dezember 2014

Rotorua und Taupo


Rotorua bedeutet in der Maori-Sprache "übel riechender Ort". Und tatsächlich werden wir schon beim Einfahren in die Stadt von dem echt penetranten Schwefelgeruch empfangen - krass wie man hier wohnen kann! Wir nehmen gleich den ersten Campingplatz noch etwas außerhalb der Stadt aber nah am See, da Rasmus und Inga den Spielplatz total toll finden und wir Eltern uns ein bißchen Ruhe damit erhoffen. Mit den Turbo-Vehicels gehen wir noch einkaufen. Der Lake Rotorua ist wunderschön, doch kommt man kaum hin - alles Privatgrundstücke.






Am nächsten Morgen genießen wir das bunte Treiben auf dem Wochenmarkt in Rotorua selbst, wo wir auch gleich zu Mittag essen. Das Angebot zeigt wie viele Asiaten hier leben - es gibt japanisch, koreanisch, indisch und chinesisch (echt chinesisch!), natürlich aber auch Fish and Chips. Wir kaufen ein bisschen ein und erwischen mal etwas ganz Neues für uns - ein nach Anis (sagt Torsten) oder nach Weihrauch (sagt Gwenny) schmeckendes spinatähnliches Kraut, was die Maoris hier wohl viel zubereiten. Etwas verblüfft sind wir am Fischstand, wo ein Mann vor uns Fischkopf kauft und vom leckeren süßen Geschmack des Gehirns schwärmt.





Anschließend unternehmen wir einen stinkenden Spaziergang am Seeufer entlang und bestaunen die blubbernde und rauchende Mondlandschaft.





 
Am Abend ziehen wir auf einen Campingplatz gleich gegenüber vom ersten um. Der liegt direkt am See und ist viel schöner! Und hat sogar auch einen Spielplatz ;)
Und Gwenny kann am Morgen eintauchen!




 
Danach machen wir uns auf zum Whakarewarewa Forest Park, wo die mächtigsten Redwood-Bäume außerhalb Kaliforniens wachsen. Weil wir etwas länger wandern wollen wählen wir die Tour über den Berg, statt nur unten durch den Wald. 




Nach dem ersten sehr schönen Drittel der Wanderung wird es uns etwas obskur, dass gar kein Wald mehr zu sehen ist - geschweigedenn Redwoods.




      




Nach mehr als zwei Stunden sind wir dann echt empört, dass uns die Frau im Infopoint nicht gesagt hat, dass wir tatsächlich nur am Anfang durch schönen Wald laufen und ab da stundenlang durch abgeholztes, in der prallen Sonne liegendes Brachland und am Ende sogar auf einer geteerten Straße an einer Kläranlage vorbeiwandern. 



Weil es echt so gruselig war, hängen wir danach noch eine Spazierwanderung dran, um immerhin noch ein bisschen in den Redwoods zu sein. Hier bessert sich unsere Laune wieder und wir genießen die gesunden grünen Bäume. Die Frau am Infopoint erwidert nach unserer Beschwerde nur, dass sich seit Monaten niemand mehr daran gestört hätte...










Wenn schon keine echten Brezeln...



Kurz vorm späten Schlafengehen fällt Torsten auf, dass sein Geldbeutel weg ist. Also suchen wir den ganzen Camper durch, laufen mit der Stirnlampe den kompletten Campingplatz ab und bekommen den grauenhaften Verdacht, dass er es in der Stadt beim Eis essen am Parkplatz verloren haben muss. Also fahren wir nachts um halb 1 nochmal in diese Straße. Gwenny hält die schlafende Inga fest und schaut mit dem verorgelten Rasmus aus dem Fenster. Der ist fasziniert von den Lichtern in der Nacht. Torsten sucht die Straße und alle Rabatten ab - nichts. Direkt neben dem Parkplatz befindet sich das Polizeirevier und Torsten fragt dort noch nach - WAHNSINN!: Der Geldbeutel wurde abgegeben mit allem drin!!! Was ein Glück!

Am nächsten Morgen frühstücken wir wunderschön in der Sonne - übrigens will immer Gwenny draußen essen, während Torsten meist aufgrund des Aufwands und der Bequemlichkeit lieber im Camper wäre. Rasmus bleibt wegen der Sonne oder des Windes auch meistens lieber drinnen - Inga kommt nach Mama :)
Angelockt vom Namen Blue Lake fahren wir zu einem Vulkansee nahe der Stadt. Wir umrunden ihn, erhaschen noch einen Blick auf den Green Lake und gehen dann im kalten Wasser baden. Toll!






Nach dem kalten Seewasser wechseln wir ins Polynesian Spa. Sehr entspannend und toller Blick auf den See! Und langsam gewöhnt man sich an den Faule-Eier-Geruch...




Am nächsten Morgen müssen wir Gas geben, damit wir rechtzeitig im Waiotapu Thermalgebiet sind. Dort wollen wir nämlich um 10 Uhr dem Spektakel des Lady Knox Geysers beiwohnen. Dieser wird dann mit Hilfe von Backpulver zum Ausbruch gebracht. Ein bisschen lächerlich kommt es uns dann aber doch vor, dass so viele Touristen mit gezückter Kamera dahocken und warten, dass eine künstlich hervorgerufene Fontäne aus dem Krater sprudelt... Naja, und unsere Kinder sind nur wenig beeindruckt und spielen lieber abgewandt mit alten Schnürsenkeln.




Der eigentliche Thermalpark ist aber umso beeindruckender!: Hier gibt es Krater, blubbernde und sprudelnde Tümpel, die in allen möglichen Farben leuchten und es dampft teuflisch. Ein toller Ausflug!





















Überall wachsen die Manuka-Büsche. Der Honig davon ist der Hammer! Wir haben schon den dritten!


Am Abend mieten wir uns in Taupo auf einem Kiwi-Campingplatz ein. Das ist ein teurerer - aber wir wollen einen Backofen, um für unseren Bub für morgen einen Geburtstagskuchen zu backen. Rasmus freut sich ganz arg, weil er endlich mal Jungs in seinem Alter trifft - die Sprache spielt keine Rolle.


Und dann ist Rasmus drei! HAPPY BIRTHDAY!!! Und endlich hat er offiziell das Laufrad. Die Familie ist leider nur auf Bildern, Fotos und Skype dabei...









Ingá zeigt keinen Neid auf die Geschenke - sie findet die Schoko-Pfefferminz-Torte hervorragend.


Wir gehen in der Stadt und am Seeufer des Lake Taupo Laufrad fahren. Man hat einen herrlichen Blick auf den schneebedeckten Vulkan Tongariro.





Nach fettigen Fish and Chips und Eis gehen wir ins Aquatic Center. Rasmus ist im Glück und kann gar nicht mehr aufhören mit Papa die großen Rutschen runterzusausen. Übrigens zahlen hier nur die Kinder Eintritt!


Wir campen umsonst auf einem sehr schönen Platz direkt am See und direkt in der Stadt. 






Am nächsten Morgen schlendern wir noch durch die Stadt, kaufen Langhaarschneider und Nikolausgeschenke und erfreuen uns an der Street Art - das Street Art Festival war leider schon im Oktober.
 




Rasmus liebt seine neuen Rennfahrerhandschuhe - hoffentlich bekommt er bei der Hitze keinen Ausschlag ;)


Am Mittag fahren wir dann zum Aratiatia-Staudamm. Hier werden um 12 Uhr die Schleusen geöffnet und der Waikato River wird geflutet. Es ist wirklich ein beeindruckender Kontrast, das Vorher und Nachher des Flusses, doch 12 Uhr ist nicht die optimale Zeit den dreijährigen Sohn bei Laune zu halten.





In der Gegend gibt es mehrere Kraftwerke, die die Geothermik nutzen. Sieht schon irre aus!





Am Nachmittag laufen wir noch etwas bei den Huka Falls spazieren. Hier tost der Fluss in Katarakten durch eine schmale Schlucht und es fließen 250 000 Liter pro Sekunde durch!




Bevor wir zu unserem zweiten Umsonst-und-toll-Campingplatz fahren nützen wir noch den großen Spielplatz in der Stadt. 





Und aufgrund der schlechten Wettervorhersage entscheiden wir uns abzureisen, ohne den bestimmt wunderschönen Hike über den Vulkan anzutreten. Die Sonne scheint morgen nur im Osten, also fahren wir nach Ost :)




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