Die Fahrt zurück an die Ostküste ist erneut wunderschön. Die Felsen haben Formen, die an Hobbiton erinnern und wir haben den ersten Eindruck der flachen Canterbury Plains. Nach einem Eis ;) fahren wir schnurstracks erstmal durch Christchurch durch auf die Banks Peninsula.
Wir haben uns für 4 Nächte auf einem Campingplatz in der Okains Bay eingemietet - kein Strom, wunderschön unter Kiefern, ein chaotischer, sympathischer und juhu, sehr belebter Campingplatz. Es gibt zwei Strände; der eine liegt am Fluss, der andere an der Meerbucht. Beide toll!!!
Die Fahrt runter in die Bay ist aber ziemlich abenteuerlich. Da wird dem Motor und den Bremsen doch einiges abverlangt.
Unten angekommen, suchen wir uns zuerst auf dem riesigen Wald einen
Platz und klopfen unsere Nummer selber rein. So unkompliziert läuft das
hier.
Wir genießen Strand pur und nur der kleine Laden, der schon seine eigene
Geschichte hat und so allerlei verkauft, wie z.B. Eis, aber auch Benzin
usw. kann uns mal für einen Spaziergang weglocken.
Die nette Garage der Campingplatznachbarn:
Und der tolle Strand in der Bucht:
Und am Fluss mit wechselndem Wasserstand durch die Gezeiten:
Tja und unser Heilig Abend ist sehr anders als daheim. Als erstes hat
Gwenny natürlich den Sekt am Morgen mit Mama vermisst. Und auch der Baum
wurde nicht lang geschmückt. Immerhin haben wir einen aus Papier! Nach
Eis statt Plätzchen bescheren wir die Kinder im Sonnenschein.
Rasmus bekommt einen Drachen, damit er sich mit dem Wind versöhnen kann...
und von Tante Natalie gibts die so sehr vermisste Holzeisenbahn.
Immerhin erhalten wir die Tradition und essen nach unserer Feigensalami,
leckeren Lachs mit frischem grünen Spargel! und trinken den sehr
leckeren Wein aus Blenheim.
...und die Möwen hätten auch gerne was ab.
Um unseren
Lieben wenigsten kurze Grüße zukommen zu lassen, müssen wir am nächsten
Tag früh raus und ohne Frühstück auf den Berg fahren. Nur da haben wir
wenigstens ein bisschen Netz.
Und da wir schon mal hier oben sind, entscheiden wir uns für eine
Wanderung in einem kleinen Park, den ein bärtiger Hippie-Typ pflegt:
Sehr auf die Natur achtend, witzige Schilder unterwegs und sehr
freundlich und richtig tolle Wanderwege. Obwohl wir uns etwas
antriebslos überwinden müssen loszugehen (der Strand ruft uns schon
wieder :) ), fangen wir gleich hinter der ersten Kuppe Feuer und
genießen die 4 Stunden vollkommen.
Völlig beseelt machen wir noch einen Abstecher nach Akaroa. Am Strand
erfreuen sich die Kids total an einer von der Stadt bereitgestellten
Spielekiste und wir genießen das nette Treiben. Für die Neuseeländer ist
ja heute der große Weihnachtstag (25.12.)
Am nächsten Tag bewegen wir uns nur zwischen Camper und Meer hin und her: Morgens am einen Strand in der Strömung treiben, oystercatcher
beobachten, Siesta am Camper mit Marillenknödeln halten, plaudern mit
der netten schweiz-neuseeländischen Familie nebenan, nachmittags
gammeln, Fudge essen (Inga steht total drauf!), Flow lesen, Burgen
bauen, Drachen steigen lassen, vor den Wellen wegrennen... Ahhh..
Nach so einem Tag, können wir es dann auch ertragen, dass unser
Lammfleisch fürs Abendessen faulig riecht und dass unsere Tochter bis
spät in die Nacht herumgeistert.
Für die Route zurück nach Christchurch wählen wir die Summit Road.
Gwenny genießt die traumhafte Aussicht auf all die zauberhaften
Buchten, während Torsten den engen, an steilen Abhängen liegenden
Staßenverlauf bestaunt.
Dank unserer super Campermate-App wissen wir auch immer ob und wo
geschickt Supermärkt auf unserem Weg liegen. Nach 4 Tagen Isolation
verbringen wir den Resttag mit den alltäglichen Dingen wie Einkaufen und
Stempeln und am Campingplatz dann auch dringend mal wieder waschen. Und
wir freuen uns auch über Internet.
Wir freuen uns am Tag danach, den großen bunten Markt in der Stadt mitzuerleben und kommen an der aufgeblasenen Riesenrutsche natürlich auch nicht vorbei - Kaffeezeit für die Eltern :)
aber: Inzwischen ist der Gestank so ABARTIG und chemisch geworden, dass wir kaum mehr einsteigen können. Und das obwohl wir nun mehrfach alles bis ins letzte Eck saubergemacht haben. Also wollten wir einen Termin bei unserer Vermietungsfirma ausmachen, die auch hier in Christchurch einen Sitz haben, doch leider hat uns niemand zurückgerufen. So machen wir uns flach durch den Mund atmend auf den Weg zu BRITZ.
Dort schildern wir unser Problem und lassen unseren Camper stehen, während wir in der Nähe das Antartic Centre besuchen. Das ist noch viel toller als wir es uns vorgestellt hatten!
Wir erfahren nicht nur toll anschaulich alles über Scotts Expeditionen und seiner Basis in der Antarktis, sondern auch alles über die heutige Forschungsstation, dem Antarktisabkommen, über die dort lebenden Tiere, die Gesteine, erleben außerdem in einer Kammer die eisigen Temperaturen und den Wind, schauen einen witzigen 4D-Film über Pinguine, beobachten echte kleine Blaupinguine beim Tauchen und lassen uns von einem Dokumentarfilm über die Antarktis verzaubern.
Und als zusätzlichen Knaller dürfen wir mit einem Polarfahrzeug
ralleyähnlich über Schrägen, steile Hügel hoch und runter, durch tiefes
Wasser und über Spalten hinweg fahren. Inga darf nur in der
Spielzeugraupe fahren.
Nach 4 Stunden wollen wir unseren Camper wieder abholen und erstarren
fast, als wir merken, dass die lediglich ein bisschen Duftspray in
unseren Camper gesprüht haben. Jedenfalls schlägt uns ein noch
eigenartigerer Geruch entgegen. Wir reklamieren sofort und hängen den
Resttag bei Britz rum. Wie ärgerlich!
Schon am Abend ist uns klar, dass der Gestank keineswegs weg ist. Also rufen wir gleich am nächsten Morgen wieder an sagen, dass wir einen anderen Camper wollen, wenn sie das Problem nicht finden - und werden auf einen Rückruf am Abend vertröstet. Boah! Wir sind echt sauer!
Wir stellen möglichst schnell den Camper auf einem Parkplatz ab und halten uns den restlichen Tag in der Stadt auf.
Christchurch ist absolut krass! Hier ist im Zentrum immernoch soooo viel kaputt und Brachland und überall Baustellen. Graffities schmücken die großen leeren Flächen...
Den Kindern zuliebe fahren wir mit der nostalgischen Straßenbahn durch
die Stadt, steigen immer mal wieder aus und wieder ein, ...
...erleben die fast kulissenhaft wirkende wieder neu aufgebaute Einkaufsstaße,...
...starren wie andere Besucher fassungslos durch die Absperrzäune,...
...und besuchen die aus Schiffscontainern aufgebaute, fröhlich belebte Re:Start-Mall.
Inga bekommt neue kleine rote Schühchen und Rasmus eine Badeshort, die
wir gleich im Park einweihen. Da gibt es nämlich einen Spielplatz mit
großem Kinderschwimmbad!!! Voll toll!!!
Unglücklicherweise ist das Wetter so schlecht, dass wir nicht draußen frühstücken können.
Wir gehen gut gelaunt bummeln.
Und natürlich Eis essen - Running gag :)
Dann fahren wir also nochmals zu Britz raus und räumen um:
Erschlagen bereiten wir uns ein Silvesteressen und gehen danach mit den Kindern an den Strand. Dort ist wunderschönes Licht, wir werden nochmal lebendig und haben einen tollen Abend.
Der Sekt ist richtig gut - auch wenn er nicht so aussieht ;) PROST! AUF EIN GUTES NEUES JAHR!
Und bei herrlichem Sonnenschein wandern wir den Crater Rim Walkway.
Leider fühlt es sich für uns so an, als hätte uns Britz Zeit
gestohlen. Statt Stunden bei denen in der ätzenden Wartehalle zu verbringen, hätten wir
gerne noch mehr in der Stadt erkundet. Da wir aber den nächsten
Campingplatz vorreserviert haben, müssen wir hier abreisen und nutzen
die Mittagsruhezeit für die Weiterfahrt.
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